Freies Lernen

Freies Lernen als Gegentrend zur Uni

In den USA, wo sich aufgrund horrender Studiengebühren noch viel mehr Menschen Gedanken um die Sinnhaftigkeit eines Hochschulabschlusses machen, entwickelte sich in den vergangenen Jahren eine Bewegung, die sich UnCollege nennt. Dahinter verbergen sich junge Menschen, die selbst entscheiden möchten, was sie lernen. Auch in Deutschland hat freies Lernen an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt weil immer mehr Menschen von der Uni enttäuscht sind. In den Schulen und Universitäten erfolgt hauptsächlich Wissensvermittlung. Viel wichtiger ist es aber, Fähigkeiten und Interessen zu vermitteln. Wissen ist dank des Internets nahezu immer und überall abrufbar.


Freies Lernen bedeutet im Grunde nichts anderes, als dass man selbst bestimmt was man lernt und in welchem Tempo. Dadurch lernt man Dinge motivierter und nachhaltiger als beim typischen Eintrichtern kurz vor den Prüfungen. Außerdem entwickelt man bei der Suche nach Lösungen für Problemstellungen automatisch Kreativität und Ehrgeiz. Hier wird aber auch deutlich, dass Freies Lernen nicht für jedermann geeignet ist. Man muss in der Lage sein, seinen Tagesablauf selbst zu strukturieren. Das wird umso schwieriger, da es auch beim selbstbestimmten Lernen Tage gibt, an denen man lieber in der Sonne als am Schreibtisch wäre. Außerdem eignet sich das freie Lernen weniger für klassische Akademikerberufe wie Ärzte oder Ingenieure. Obwohl auch ein Steve Jobs oder Bill Gates vorgemacht haben, dass man auch ohne Wirtschafts- oder Informatikstudium viel erreichen kann, wenn man ehrgeizig ist und sich von seinem Weg nicht abbringen lässt.

Wie funktioniert freies Lernen

Wichtig ist zunächst einmal zu wissen, was man wirklich möchte und welche Interessen man hat. Dabei kann man auch mal falsch liegen. Anders als in der Uni, wo mit einer solchen Entscheidung stets die kommenden Jahre verknüpft sind, kann ein Freilerner einfach selbst entscheiden, was er lernen möchte. Außerdem bedarf es Durchhaltevermögen und Ehrgeiz, um sich auch an schlechten Tagen zum Lernen aufraffen zu können. Das Lernen selbst erfolgt ganz klassisch: Lesen, verstehen, anwenden. Der Schlüssel liegt im Anwenden, weshalb auch viel Wissen aus Schule und Universität schon nach kurzer Zeit in Vergessenheit gerät.

Viel Wissen lässt sich heute über das Internet erlangen. Sprachen lassen sich mit Apps erlernen und eBooks sind immer und überall abrufbar. Enorm an Beliebtheit gewonnen haben in den letzten Jahren auch Webinare. Dabei sind es nicht nur selbsternannte Experten, die Onlinekurse anbieten. Die beiden renommierten US-Universitäten Harvard und MIT haben mit edx.org eine Plattform ins Leben gerufen, auf der über 650 Kurse von verschiedenen Unternehmen und Hochschulen der Welt kostenfrei abgerufen werden können.

 

Der erste Internationale Bildungskongress läuft

Wer sich für das Thema interessiert, sollte sich unbedingt mit dem 1. Internationalen Online-Bildungskongress für freies Lernen vertraut machen. Auf dem aktuellen Komgress (vom 18. bis zum 27. März 2016) stehen über 50 Experten zum Thema bereit. Sie alle verbindet, dass sie vielleicht nicht die klassische Karriere gemacht haben, von manchen vielleicht auch belächelt werden. Doch  sie sind eines: Glücklich. Die Experten referieren über freies Lernen, teilen ihre Erfahrungen, zeigen Grenzen auf auf und animieren die Besucher dazu, auch frei und selbstbestimmt zu lernen. Anmelden kann man sich unter www.Bildungskongress.com. Bis zum 27. März werden alle Videos frei abrufbar sein, danach sind alle zu einem fairen Preis zu erwerben.

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